Öl — GOLDENER SAFT DEINES MOTORHERZENS Teil 3

Öl, Öl, Motoröl. Alles rund ums Thema Motoröl für Dein Motorrad. Hier der vorerst letzte Teil 3 (Teil 1 , Teil 2) : Diesmal Viskosität. Visko was? Ja, das was die meisten wissen oder nicht wissen: 10 W 40 oder 15 W 40. Ja, welches denn nun?!

PKWs fahren nur selten Schräglagen von 30 Grad und mehr, arbeiten durch Wasserkühlung deutlich kühler, haben in der Regel keine Kupplungspakete die im Ölbad laufen, die Getriebe befinden sich außerhalb des Motorgehäuses, und von den lächerlichen Maximaldrehzahlen eines PKW Ottomotors will ich gar nicht sprechen. Kurz: Die Anforderungen sind definitiv komplett unterschiedlich. Aber nun zur Viskosität. Das Fremdwort des kleinen Mannes. Wir alle kennen es, die meisten könnten es sogar schreiben, dennoch werde ich mir ein paar Zeilen nehmen, um das mysteriöse Zahlen und W Gemisch noch einmal zu erklären. 10 W 40. Was bedeutet das? Es ist eigentlich ganz einfach. Die Zahl vor dem „W“ gibt an, wie viskos (also zähfließend) der Mineralölsaft bei einer Temperatur von minus 17,8 Grad Celsius ist. Je niedriger der Wert, desto besser die Winterschmierung und (auch) Startfähigkeit bei kalten Temperaturen. Soweit klar?!

Für euch als Mitteleuropäer und Motorrad-bei-plus-Graden-Benutzer wird ein Wert um die 10 wahrscheinlich ausreichen. Solltet ihr eine Garage besitzen, dann sowieso.  Wenn ihr schon mal im Winter Öl aus einem Fass gezapft habt, z.b. RevTech 20W50 im nicht beheizten Lager bei TITANs, dann wisst ihr auch praktisch, worum es geht. Die honigzähe Masse will fasst nicht raus aus der Trommel. Für 2 Liter braucht ihr 5 Minuten. Fast wichtiger ist der zweite Wert! Hörst Du noch zu?! Na dann gut: Je niedriger dieser ist, desto flüssiger ist der Schmierstoff bei 100 Grad Celsius. Und wer im Besitz eines luftgekühlten Motorrades ist, welches er auch im Sommer im Stadtgebiet betreibt, der weiß, dass das eine Schallmauer ist, die durchaus sehr schnell durchbrochen werden kann. Ein alter Serienluftfilter, leicht zugewachsene Leerlaufdüsen und somit ein magerer „sauberer“ Motor, und die Motortemperatur geht gleich mal durchs Dach.

Passiert das mit einem Öl mit geringer Viskosität, wird der Öldruck merkbar sinken und die rotierenden und oszillierenden Teile sind in Gefahr eine Pause einzulegen. In ewiger Zweisamkeit mit dem Nachbarn unter Umständen. Einbereichsöle wie SAE 30, SAE 40 etc. werden nur mehr im Nostalgikbereich eingesetzt und haben dort auch ihre Berechtigung. Diese Motorräder werden in der Regel aber nur bei Normaltemperaturen von +15 bis +35 Graz Aussentemperatur eingesetzt und decken somit nur ein kleines Spektrum eines „modernen“ 10 W 40 Öles ab.

Fazit oder wie handhaben wir es: Ich verwende eigentlich nur Markenöle von Castrol und Liqui Moly. Revtech für die Milwaukee Traktoren. Von Ölen aus unbekannter Herkunft, Abfüllung oder ohne Zertifizierung halte ich nichts. Dafür habe ich seit Jahren und bis dato auch keine Probleme. Bei meinen eigenen Maschinen wechsle ich das Öl am Beginn der Saison und kontrolliere den Ölstand spartanisch im Zuge des Tankvorganges. Ich komme in der Regel mit einer einzelnen Maschine nicht in Verlegenheit, unterm Jahr einen Wechsel machen zu müssen, weil die 15t Kilometer schon wieder rum sind. *gg* Mit der Zeit weiß man (und frau!) auch, welcher Esel öfter mal einen Schluck nachgefüllt braucht, und wo man sich den Check sparen kann. Bezüglich der Viskosität besorge ich mir die Herstellerempfehlung und gehe bei älteren Motoren gerne mal eine Klasse höher. Ich bewege meine Maschinen aber auch nur bei Plusgraden und aus einer Garage heraus. Das kann von Kunde zu Kunde unterschiedlich sein, wir haben aber ehrlicherweise nur ein Paar (richtig geschrieben), die dem Winter vollends trotzen. Den Kauf von HC Ölen überlasse ich anderen. Schon alleine weil sie so heißen. Wurst. Das richtige Öl für euer Eisen bekommt ihr bei uns, klarerweise auch mit dem passenden Ölfilter und Dichtring. Die gängigen Typen haben wir stets lagernd. Solltet ihr mal gerne selbst Hand anlegen wollen.