Öl — GOLDENER SAFT DEINES MOTORHERZENS Teil 2

Der goldene Saft, der durch die Adern unseres Motorenherzes strömt. Hier Teil 2 (Teil 1 lesen): Was sind die Anforderungen oder Aufgaben des Motorenöls und warum überhaupt schmieren?! Michl sagt warum:

Was sind die Anforderungen an ein Motorenöl. Die Aufgaben eines Motorenöls sind eigentlich ganz einfach umrissen: Es muss schmieren, Kräfte aus mehreren Richtungen übertragen, kühlen und abdichten. Nebenbei soll das Öl auch die bei der Verbrennung anfallenden Russteilchen und den Mikroabrieb des Kurbel- und Ventiltriebes bis zum nächsten Ölwechsel in der Schwebe halten. Der Dreck soll sich ja nicht ablagern und die feinen Bohrungen verlegen. Dazu muss das Öl noch kleinere Mengen unverbrannten Treibstoff und Kondensat aufnehmen können und sämtliche Motormaterialien vor Korrosion schützen. Dabei darf es nur wenig altern, nicht schäumen und muss bei allen Temperaturen ausreichende Zähigkeit aufweisen. Und dann soll es auch noch preiswert sein, und für einige auch schön verpackt.

Aber, warum überhaupt wechseln… Auch alles Gute unterliegt Verschleiß. Schaut euch nur mal selbst an. Beim Öl ist das nicht anders. Ständig wechselnde Temperaturen, die vielen kleinen Kanäle durch die es gepresst wird, die Vermischung mit Ruß, Kondenswasser und Spritresten, das feine Vernebeln in den Düsen, das ständige Geknete der Kurbelwelle. Es ist nicht leicht ein Öl zu sein. Daher ist es notwendig, den Spieler aus dem Spiel zu nehmen, bevor er zusammenbricht und nicht mehr kann. Denn sonst wird es teuer. Da ist es besser ein neues Team reinzuschicken und die alten Moleküle einmal durchs Recycling zu schicken. Simple as that!

Mineralisch? Synthetisch? Teilsynthetisch?! Ja, was denn nun?! Ihr alle kennt mineralische Öle, teilsynthetische und vollsynthetische Schmiermittel. Erstere bekommt man fast nur mehr beim Lagerhaus, und nicht viele Fachberater würden euch raten, diese in euer Moped zu kippen. Ihr werdet das Zeug fast nur mehr für Rasenmäher, Kettensägen und Forstmaschinen empfohlen bekommen. Persönlich denke ich nicht, dass mineralische Öle eurem Motor zu schaffen machen, wenn Ihr: die Wechselintervalle einhält, GUTE Mineralöle verwendet, diese Öle dem Baujahr eurer Rodel entsprechen (also bis Mitte der 80er Jahre) und Ihr nicht im permanenten Rennstreckenbetrieb unterwegs seid. Übrigens aber auch nicht nur im Kurzstreckenbetrieb, das ist unter Umständen sogar noch schlechter.

Viel öfter aber, werdet Ihr mittlerweile teilsynthetische Öle angeboten bekommen. Und das ist, wie der Name schon sagt, ein Verschnitt, ja quasi Cuveé, aus einem Mineralöl mit einem künstlich hergestellten Syntheseöl. Mein Rat: Lasst die Finger von vollsynthetischen Ölen bei Modellen vor Baujahr 2000, außer der Hersteller schreibt dies zwingend vor. So weit, so gut. Auch Teil 3 folgt! Versprochen.